[ Filmtheorie Ethnogr. Film Filming Culture ]        

Die Auflösung einer starr gehandhabten Ethnologie, die Vervielfachung von Themen und Sichtweisen, die Auflösung von Grenzen seien dies Wissenschaftsgrenzen oder Grenzen zwischen Du und ich, zwischen Subjekt und Objekt, zwischen Wissenschaftler und Informant (Protagonist) , die Auflösung von Schreib- und Diskurstraditionen eröffnen dem ethnographischen Film neue Möglichkeiten. Die Frage nach der Tradition, nach dem früher, dem fest Geglaubten wird relativiert durch die in Bewegung geratene Zukunft. Zwar kommt es häufig genug vor, dass gerade angesichts dieser Situation um filmische Bewahrung der Tradition gebeten wird viele Dokumentationen, die heute "Indigenous Filmmaking" genannt werden, widmen sich gerade diesem Bestreben , aber immer vordringlicher wird die Beschäftigung mit der augenblicklichen Situation. Das Interesse steigt, sich der Umwelt mitzuteilen, auf der Suche nach dem eigenen Weg, der eigenen Identität, einer neuen Identität als Teil eines größeren Ganzen.

Ähnlich wie in Writing Culture wird auch im ethnographischen Film intensiv die Darstellungsform diskutiert. Die Möglichkeiten der Konstruktion (von der Aufnahme bis zur Veröffentlichung) wurden immer schon offen diskutiert. Im Zentrum stehen vier Begriffe, die jeder für sich ein riesiges Feld von theoretischen und praktischen Fragestellungen beinhaltet.